Tudor

EINZIGARTIGER STIL
Die Chronographen: 1976 bis 1991

Seit fast einem halben Jahrhundert wird die Geschichte des Chronographen von Uhren aus dem Hause TUDOR geprägt. Durch die Fähigkeit, den hohen Ansprüchen ihrer Kunden gerecht zu werden und ihre Leidenschaft immer wieder aufs Neue zu entfachen, durch die kontinuierliche Weiterentwicklung ihrer Produkte und durch ihr Angebot an Modellen, die den Geist der Zeit widerspiegeln und gleichzeitig ihre besondere Identität bewahren, nimmt die Marke TUDOR heute eine feste Position im Segment der Sport­chronographen ein. Ganze vier Produktlinien belegen diese Entwicklung auf eindrucksvolle Weise. 1976 stellte TUDOR die dritte Chronographen­reihe vor, die „Big Block“-Serie, wie sie in Sammlerkreisen genannt wurde. Die offiziell als Prince Oysterdate vermarktete Modellreihe setzte die Tradition der Oysterdate Chronographen fort, wies jedoch zudem eine wichtige Neuerung auf – handelte es sich doch um die ersten Chronographen aus dem Hause TUDOR mit Selbstaufzugs­mechanismus. Damit hatte die Marke einen hohen Wieder­erkennungswert bei gleichzeitig ausgezeichneten technischen Eigenschaften der Uhren.

1976

DIE DRITTE SERIE: TUDOR PRINCE OYSTERDATE „BIG BLOCK”

1976 prä̈sentierte TUDOR eine neue Produktlinie, die eine kleine Revolution für die Marke bedeutete. Schließlich handelte es sich bei diesen neuen Prince Oysterdate Uhren um die ersten TUDOR Chronographen, deren Uhrwerk einen mechanischen Selbstaufzug aufwies. Die offiziell unter dem Namen Prince Oysterdate geführten Chronographen wurden in Anlehnung an die Schriftzüge auf den Zifferblättern auch als „AUTOMATIC-CHRONO TIME“ bzw. „CHRONO TIME“ bekannt. Während ihr Gehäuse die grundlegenden Züge der voraus­gegangenen Linien beibehielt, wiesen sie eine größere Höhe auf, um ausreichend Platz für den Rotor des Selbstaufzugs­mechanismus zu bieten. In Sammlerkreisen brachte ihnen dies den Beinamen „Big Block“ ein. Auch die 1989 eingeführten Modelle der nur minimal modifizierten Folgeserie 79100 sollten diesen Beinamen beibehalten.

Wie schon die vorherige Generation besteht auch die Modellreihe 9400 aus drei Referenzen, die sich – wie die „Big Block“-Modelle der Serie 79100 – durch ihre Lünette voneinander unterscheiden. Auch wurde jedes der Modelle wieder mit verschiedenen Zifferblättern angeboten. In ästhetischer Hinsicht waren sie durch zwei Trends gekennzeichnet: Auf der einen Seite waren die Zifferblätter von der, wie man in Sammlerkreisen sagte, „Exotik“ der vorausgegangenen beiden Modellreihen inspiriert; auf der anderen Seite wurden sie, wie dies wesentlich stärker im Katalog illustriert war, in deutlichem Kontrast von Zifferblatt und Totalisator angeboten, in schwarz-weißen oder silberfarben-weißen Kombinationen. Das Herzstück dieser neuen Chronographen war das Valjoux-Kaliber 7750. Hinsichtlich seines Durchmessers war es mit 30,4 mm bzw. 13 Linien identisch mit dem Valjoux-Kaliber 234 mit Handaufzug. Gleichzeitig war es jedoch 1,5 mm höher und verfügte über eine Frequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde. Der Chronographen­mechanismus zeichnete sich durch sein äußerst zuverlässiges System mit Nocken und mit Schwingtrieb aus. Bedingt durch die Architektur des neuen Uhrwerks kam es zu einer Neuanordnung der Elemente auf dem Zifferblatt, bei der ein Stunden­totalisator hinzukam, die gesamte Gruppe der Totalisatoren auf die linke Seite des Zifferblattes verlagert und das Datumsfenster auf die 3‑Uhr-Position verschoben wurde.

TUDOR PRINCE OYSTERDATE „BIG BLOCK“ 9430/0

Der offizielle Name der Prince Oysterdate erscheint nicht auf dem Zifferblatt. Stattdessen enthält es die Aufschrift „CHRONO TIME“, wie im Falle des hier abgebildeten Modells von 1976, bzw. „AUTOMATIC-CHRONO TIME“, wie im Falle der übrigen Zifferblatt­ausführungen. Die auf dieser Seite abgebildete Variante der Referenz 9430/0 weist ein schwarzes Zifferblatt mit drei weißen, markant geriefelten Totalisatoren auf. Mit der Einführung des Valjoux-Kalibers 7750 mit Selbstaufzug kam eine weitere Innovation hinzu: Die Oysterdate Chronographen waren nunmehr mit einer Funktion zur Schnell­korrektur des Datums ausgestattet. Im Unterschied zur vorausgehenden Serie, als Datums­einstellungen nach längerer Nichtbenutzung mehrfache Zeiger­drehungen erforderten, ermöglichte die Position der Aufzugskrone nun den direkten Zugriff auf die Datumsscheibe.

1976

TUDOR PRINCE OYSTERDATE „BIG BLOCK EXOTIC“ 9430/0

Bei einer Zifferblatt­variante der Referenz 9430/0 – von Sammlern, die sie als alternative Version zu den Hauptmodellen in Schwarz und Weiß betrachten, da sie sehr selten im Katalog abgebildet wurde, bisweilen „Exotic“ genannt – wurde viel von ihren Vorgängern aus den Serien 7000 und 7100 übernommen. Mit der inspirierten Farbkombination, den an eine Roulettescheibe erinnernden Einteilungen der Minuterie und dem – ähnlich wie bei den ersten Serien – orangefarbenen Sekundenzeiger vereint der hier abgebildete, 1978 hergestellte Chronograph den Geist der chronographischen Anfänge der Marke mit moderner Technologie, was nicht zuletzt dem zwei Jahre zuvor übernommenen Valjoux-Automatikkaliber 7750 zu verdanken ist. Auf dem Zifferblatt erscheint nicht der Schriftzug „OYSTERDATE“, sondern in einem Schriftbogen über dem Stundentotalisator auf der 6-Uhr-Position die Angabe „AUTOMATIC-CHRONO TIME“.

TUDOR PRINCE OYSTERDATE „BIG BLOCK EXOTIC SQUARE GUARDS“ 9420/0

Einige Serien zeichneten sich durch ein besonderes Merkmal aus. Sie waren mit einem alternativen Kronenschutz in Rechtecksform ausgestattet, der ihnen eine noch edlere Anmutung verlieh. Diese Besonderheit wurde in Sammlerkreisen als „Square Guards“ bezeichnet. Das Zifferblatt der hier abgebildeten Referenz 9420/0 aus dem Jahre 1985 erhielt den Beinamen „Exotic“. Seine Ausführung – grau, mit blauen Bereichen und orangefarbener Beschriftung – erinnert an die berühmte, von der TUDOR Oysterdate „Montecarlo“ her bekannte Farbkombination. Eine weitere Anleihe bei den Zifferblättern der ersten TUDOR Chronographen waren lackierte Indizes. Die Lünette aus leuchtend blauem Plexiglas war ebenfalls ein Erbe der Vorgänger­referenz 7149/0.

1989

TUDOR PRINCE OYSTERDATE „BIG BLOCK“ 79160

Die 1989 in den Katalog aufgenommenen Referenzen der Reihe 79100 ersetzten die Modelle der Serie 9400. Da das Gehäuse unverändert blieb, erhielten auch sie den Beinamen „Big Block“. Die für diese neue Serie vorgenommenen Änderungen waren nur geringfügig und von eher ästhetischer Natur. Die Details sind bei der hier abgebildeten Referenz 79160 von 1989 gut zu erkennen. Das Zifferblatt trug die Aufschrift „OYSTERDATE“. Auf dem Gehäuse und der Aufzugskrone erschien noch immer das Rolex Logo, aber das Armband trug nun das TUDOR Logo auf der Schließe. Bei dem Automatikwerk handelte es sich nach wie vor um das Valjoux-Kaliber 7750.

1992

TUDOR PRINCE OYSTERDATE „BIG BLOCK“ 79170

Dieses 1992 hergestellte Exemplar des Chronographen 79170, Nachfolger der Referenz 9421/0 mit drehbarer Lünette, hat mit dem höheren Gehäuse von seinem Vorgänger auch den Beinamen „Big Block“ übernommen. Sein Oyster-Band aus Edelstahl trug – bei gleicher Referenz­nummer 78360 – nicht mehr die Rolex Krone, sondern das TUDOR Logo.